7. Juni 2019
von anais
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Traumaheilung am See – jetzt buchen!

Es gibt Neuigkeiten!

Ab 1. Juli 2019 erweitere ich meine Praxisräume um einen weiteren Standort. Dieser ist wunderschön gelegen, in Stäfa, direkt am Zürichsee.

Die Seebadi Lattenberg (Badeanstalt) liegt direkt neben der Praxis und lädt vor oder nach einer Session zum Bad im Zürisee ein.

Termine sind ab sofort buchbar Bitte achten Sie bei der Buchung darauf , ob Sie eine Session in Oerlikon oder in Stäfa buchen möchten und wählen dieses im Buchungsprozess entsprechend aus.

Adresse: Andre Jacomet Traumaheilung am See, Seestrasse 14a, 8712 Stäfa, 2. Obergeschoss

Anfahrt mit dem Auto: Direkt vor dem Hauseingang stehen zwei Klientenparkplätze zur Verfügung. Weitere Parkplätze finden Sie beim
Seebad Lattenberg (3 Fussminuten bis zur Praxis)

Anfahrt Zug: Vom Bahnhof Stäfa sind es rund 7 Fussminuten bis zur Praxis

Bitte treten Sie ohne Schuhe ein und nehmen Sie im Wartezimmer Platz. Dort werden Sie abgeholt.

Traumaheilung am See – mit Andre Jacomet:

Andre Jacomet Praxis am See Praxis Stäfa Karte Satellit

11. März 2019
von anais
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Andre Jacomet als Ehrengast im Kino in Konstanz

Das Thema Transgenerationales und Kollektives Trauma, an dem Andre Jacomet seit langem forscht, hat es mit dem Film „Hotel Auschwitz“ ins Kino geschafft.

Am Freitag, 5. April 2019, um 19.30 Uhr, findet im Scala Programmkino CineStar Konstanz eine Filmvorführung statt, zu welcher Andre Jacomet als Ehrengast und Experte geladen ist. Zusammen mit seinem Freund, dem Schauspieler Patrick von Blume, wird er für Fragen und Anregungen zum Thema zur Verfügung stehen.

"Hotel Auschwitz" mit Schauspielerbesuch

Der Film thematisiert die Hilflosigkeit im Umgang mit dem Holocaust. In der Geschichte wird das, was als Recherchereise geplant war, zunehmend überschattet von privaten Zielen und bald ist unklar, ob das Thema aus egoistischen Bedürfnissen oder Karrieregründen instrumentalisiert wird.

Als Experte in den Bereichen Transgenerationales und Kollektives Trauma hat Andre Jacomet darüber hinaus einen demnächst erscheinenden Dokumentarfilm zu diesem Thema eng begleitet.

 

 

4. November 2016
von Andre
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(R)Evolutionäre Heilungsräume – Seminare und Interview

Was wir von Tieren für die Traumaheilung lernen können – (r)evolutionäre Heilungsräume

In den letzten Jahren durfte ich sehr viel von Tieren lernen, wie sie mit Trauma umgehen, einander therapieren, welche zentrale Rolle dabei Grenzen spielen. Aber auch, wie sie uns zeigen, wie wir zurück ins Sein kommen können, zurück in unsere Körper, ins Fühlen und Spüren und ins Hier und Jetzt. In Zusammenarbeit mit Maike Maja Nowak durfte ich die heilsame Welt der Hunde einem interessierten therapeutischen Publikum in Deutschland und der Schweiz vorstellen und unter anderem Ärzte und Fachleute der renommierten Trauma-Klinik in Bielefeld begeistern.

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Meine Erfahrungen mit Hunden, Pferden und anderen Tieren möchte ich nun weitergeben an möglichst viele Menschen, die Sehnsucht haben nach dem Sein im Hier und Jetzt. Ich freue mich deshalb sehr, 2017 wieder im Waldhaus Lützelflüh als Dozent zu Gast sein zu dürfen und zwei Seminare anzubieten.

Bitte klicken Sie auf die Links für weitere Informationen:

Einführungsseminar 31. März – 2. April 2017

Praxisseminar 10.  12. November 2017

Die Seminare werden begleitet von Tierärztin Dr. med. vet. Katrin Grüntzig. Neben ihrer Tätigkeit als Tierärztin verfügt sie über Ausbildungen und Erfahrung in traditioneller chinesischer Veterinärmedizin, als Yogalehrerin und in Ergotherapie. Sie stellt nicht nur wissenschaftliche Korrektheit im Seminar sicher, sondern wird uns auch live Akupunktur und -pressur an Tieren demonstrieren und uns in Selbsterfahrung unterweisen. Ihre Authentizität und ihr gelebtes Sein im Sein werden uns alle inspirieren.

Eine besondere Freude ist es mir, mit Ihnen mein Interview mit Alex Lanz vom Zentrum Waldhaus Lützelflüh zu teilen. Lesen Sie hier „Im Bruch, den eine traumatische Erfahrung beinhaltet, liegt eine Öffnung in neue Räume“.

 

21. September 2016
von Andre
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Ein paar Eindrücke vom Vortragsabend zur Flüchtlingsintegration

Am 31. August 2016 hatte ich die Freude, vor einem interessierten und engagierten Publikum im Zentrum Karl der Grosse in Zürich einen Blick auf die Flüchtlingsthematik zu werfen. Dafür habe ich einige Grundlagen aus der Traumaheilung und der Polarity Therapy vorgestellt und das Thema Flüchtlinge dazu in Bezug gestellt.

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Anhand von auch in Somatic Experiencing vewendeten Modellen erklärte ich, wie menschliche Nervensysteme auf Bedrohung reagieren und warum das so ist.

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Zur Veranschaulichung dieser Dinge haben uns unsere Freunde aus „Ice Age“ geholfen, die uns die zum Modell gehörigen Elemente sozialer Kontakt, Kampf/Flucht und Erstarrung ganz wunderbar demonstrieren.

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Selbstgemachte Bilder von Wanderungen halfen uns, in der komplexen und verwirrenden Thematik den Überblick zu behalten.

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Als ich gerade begann, über die Weise zu sprechen, wie wir strukturiert sind, in unterschiedlichen Lebenssituationen auf einer autonomen Ebene uns anzupassen…

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…kam ich thematisch zur Lebensbedrohung und damit zum Kollaps, was der Video Beamer auf der Stelle mit einem ebensolchen reflektierte:

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Ein Neustart des Gerätes brachte dann grosse Spannung, als dieses von 15 herunterzählte…

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…was allerdings erfolglos blieb und mir damit die Möglichkeit gab, 1.) die Wichtigkeit redundanter technischer Vorkehrungen zu demonstrieren und 2.) Selbstregulation zu üben und damit zu modellieren und auch zu erklären, dass es eben keine starren Rezepte gibt.

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Wir können uns aber in die Rezeptlosigkeit hinein entspannen, wenn wir schauen, wie uns das andere Lebewesen vorzeigen.

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Die Hunde als Lehrmeister und Beispiele für Integration von Fremdheit und Umgang mit Andersartigen fanden grossen Anklang.

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Es kam eine sehr anschauliche Liste an Wahrnehmungen zustande, von der man kaum glauben mag, dass dies alles Beobachtungen sind, die Menschen bei Hunden gemacht haben.

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Es lohnt sich, die Begriffe auf den Flipcharts noch einmal zu lesen unter dem Gesichtspunkt der Integration von Flüchtlingen und was dabei zu beachten sein könnte.

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Wie wir auf diesem Bild sehen können, beschränkt sich ein achtsamer und einfühlsamer Kontakt keineswegs nur auf Hunde als nichtmenschliche Wesen.

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Schliesslich warfen wir zusammen einen Blick auf Veränderung und wie wir mit dem an diesem Abend Gelernten besser mit ihr umgehen können.

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Ein kleines Experiment zum Abschluss lud uns ein, den Unterschied zwischen Fachwissen und direkt erfahrenem Staunen selbst zu erleben.

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Hilary Witt machte den sehr gelungenen Abend rund, indem sie auf eine nächste Veranstaltung hinwies, die am 24. September 2016 in Luzern stattfinden wird. Weiter unten noch einige Details dazu.

Ich selbst möchte an dieser Stelle allen Teilnehmenden vom Vortragsabend für ihr Erscheinen und ihr berührendes Engagement herzlich danken. Für 2017 sind neue Seminare geplant im Waldhaus Lützelflüh in der Schweiz – weitere Informationen dazu folgen auf meiner Website.

Herzlich, Andre Jacomet
Weitere Informationen zur Veranstaltung am 24.9.2016 in Luzern:

Als Mitglieder der SE-Gemeinschaft befinden wir uns in der glücklichen Lage, zur Heilung, zum Wohlergehen und zur Integration von Flüchtlingen in Europa beizutragen.

Das Ziel dieses Workshops ist es, uns dabei zu unterstützen, effektive und kulturell angepasste Arbeit mit Flüchtlingen, den Organisationen, die diese unterstützen und mit der grösseren Gemeinschaft als Ganzes zu leisten.

Jon Nattel ist Anthropologe, Psychotherapeut und internationaler Trainer im Bereich kulturübergreifender psychosozialer Unterstützung. Er hat Projekte zur Traumalösung in Gemeinden in Ruanda, Uganda, Nepal und der Demokratischen Republik Kongo geleitet. Des weiteren hat er das Collaborative Resiliency Training entwickelt – ein gemeinschaftsorientierter Ansatz zur Anwendung von SE-Prinzipien in kulturübergreifenden Zusammenhängen. Zuletzt war er in Österreich tätig. Dort hat er in Zusammenarbeit mit dem roten Kreuz und anderen psychosozialen Einrichtungen deren Mitarbeiter in SE-basierten Fähigkeiten in der Arbeit mit Flüchtlingen geschult.

Jon wird einige seiner Erfahrungen aus Ruanda und anderen afrikanischen Ländern mit uns teilen, wo er SE-basierte Gemeindearbeit geleistet hat, und wie er mit dem Roten Kreuz und anderen psychosozialen Organisationen in Europa zusammengearbeitet hat, um SE-basierte Fähigkeiten und Wissen an Flüchtlinge zu vermitteln. Wir werden die Gelegenheit haben, zusammen unter anderem folgende Punkte anzuschauen:
– Unsere SE-Kenntnisse für die spezifischen Bedürfnisse von Flüchtlingen anzuwenden
SE Practitioners zu helfen, direkte, bodenständige Erfahrungen zu machen
– Seminare und Workshops für SE Practitioners aufzubauen, um die zentralen Fähigkeiten und das Wissen für die Arbeit mit Flüchtlingen zu vermitteln
– Möglichkeiten aufzuzeigen für die Zusammenarbeit mit anderen Organisationen, die mit Flüchtlingen arbeiten

Wir freuen uns darauf, Dich in Luzern zu treffen: AkuLu Praxis für TCM, Alpenstrasse 1, 3. Stock, 9:30 – 13:00 und 14.30 – 18:00, am Samstag, dem 24. September 2016!

8. September 2016
von Andre
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Ein Gefäss für den Raum zwischen SE Sessions

Mit dem Eintauchen in die Welt des Somatic Experiencing tut sich etwas grundlegend Neues und Bereicherndes auf. Allerdings mag es auch Momente geben, in denen wir uns mit den neuen Erfahrungen etwas fremd und einsam in der „alten“ Welt fühlen. Für solche Momente bieten wir ein Gesprächsforum an, einem Gefäss gleich, in dem Gleichgesinnte ihre Erfahrungen austauschen oder teilen können. Wir tauschen uns aus zu unbekannten Empfindungen, schöpfen dank gegenseitiger Unterstützung Mut, einer neuen Herausforderung zu begegnen und wir erleben gemeinsam, wie heilsam sozialer Kontakt und eine Gemeinschaft sind.

Bild: whereloveabounds.com

Bild: whereloveabounds.com

Dieses Forum ist ausschliesslich für Menschen geschaffen, die gegenwärtig SE-Sitzungen nehmen und/oder auf dem Weg zum SE Practitioner die entsprechenden Trainings besuchen oder besucht haben. An diesen offenen Abenden sollen die SE-Prinzipien gelebt und geteilt werden.

Die organisatorische Leitung liegt bei Susanna Baur. Vorerst wurden einmal drei Daten festgelegt. Die Veranstaltungen sind kostenlos.

Ort: praxis4plus, Schaffhauserstrasse 315, 8050 Zürich

Zeit: 19.30 bis 21.00 h

ACHTUNG NEUE DATEN: mittwochs, 9.11., 23.11., 7.12. und 21.12.2016 (26.10. fällt aus)

Änderungen und allfällige weitere Daten werden an dieser Stelle angekündigt.

30. Juli 2016
von Andre
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Der Mandela-Effekt: kollektives Trauma?

Vor kurzem bin ich auf eine interessante Erscheinung gestossen: Ein Film mit Tom Cruise und Brad Pitt aus dem Jahre 1994 scheint plötzlich anders zu heissen. Ich erinnere den Film als „Interview with a Vampire“ und ich erinnere mich genau daran, weil ich vor einiger Zeit ein Buchprojekt mit ähnlichem Titel hatte und dafür Recherchen betrieb, um mit dem zukünftigen Buchtitel nicht gegen allfällige Rechte anderer zu verstossen. In der Folge kaufte ich dann auch einige Domains und legte zwei Facebook-Seiten an. In deutscher Sprache heisst der Film „Interview mit einem Vampir“.

Nun scheint aber der Name des Films geändert zu haben: er heisst jetzt „Interview with the Vampire“ (Quelle: http://www.imdb.com/title/tt0110148/ ). Das hat mich einigermassen irritiert, weil ich in solchen Dingen sehr genau bin. Ich habe deshalb in google.ch nach dem Film zu suchen begonnen und „interview with“ getippt und dabei folgende Vorschläge erhalten:
Bildschirmfoto 2016-07-30 um 11.20.19Diese Resultate basieren auf verschiedenen Faktoren, darunter auch, wonach am Häufigsten gesucht wird. In diesem Fall wurde also offenbar meist nach „interview with a vampire“ gesucht, doch ein Klick darauf führt einen zum Film „Interview with the Vampire“, obschon diverse Suchen, auch z.B. auf google.se alle in die Richtung von „a“ deuten:

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Interessanterweise steht auch auf allen Filmplakaten, DVD-Covers, etc. „Interview with the Vampire“.

Es scheint also, dass ich nicht der Einzige bin, der nach einem anderen Titel gesucht hat und weitere Recherchen zeigen, dass auch andere Menschen darüber sehr erstaunt sind. Es gibt dann geradezu groteske Beispiele, wo jemand auf Amazon „Interview with a Vampire“ als Buch anbietet (der Roman von Anne Rice erschien 1976) und das Bild dazu eindeutig „Interview with the Vampire“ zeigt:

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Meine Nachforschungen haben ergeben, dass das beschriebene Phänomen

a) bekannt ist als „Mandela-Effekt“ und

b) im Web unzähliges Material dazu zu finden ist, von spannenden Beispielen und Theorien bis hin zu offensichtlichem Unsinn und vielen Beiträgen, die den interessanten Effekt für ihre eigenen Zwecke, oft religiöser Art, missbrauchen.

In diesem Chaos möchte ich an dieser Stelle einen Leuchtturm anbieten, der uns Orientierung gibt.

Der Mandela-Effekt wurde benannt nach Nelson Mandela, nachdem vor einigen Jahren viele Menschen sich daran zu erinnern glaubten, dass Nelson Mandela in den 80er Jahren in einem südafrikanischen Gefängnis gestorben sei (und einige sogar die Übertragung der Beerdigung im TV gesehen haben wollen). Das steht klar der aktuellen Realität gegenüber, dass Mandela erst im Dezember 2013 gestorben ist und von 1994 bis 1999 der erste schwarze Präsident seines Landes war. Die Menschen, die sich an eine andere Realität „erinnerten“, wurden als Spinner oder dumm abgetan und lächerlich gemacht, obwohl sie statistisch absolut signifikant und in grosser Zahl waren.

Das aktuelle Beispiel mit dem Film „Interview with a/the Vampire“ erscheint aber in einer Zeit, wo Google zum Alltag gehört und damit für jede/n ganz einfach festzustellen ist, wonach denn am Häufigsten gesucht wurde. Interessanterweise ergeben sich dabei für google.ch, google.com, google.se etc. teils sehr unterschiedliche Resultate, aus welchen Gründen auch immer.

Ein weiteres interessantes Beispiel für den Mandela-Effekt ist die Musik-Band „The Who“. Die haben nämlich einen berühmten Gittaristen und alle, die ich frage, sagen mir, dass der Pete Townsend heisse. Wenn man aber nach diesem Namen googlet, kommt Pete Townshend dabei heraus – und die meisten Menschen reagieren entrüstet darüber und denken, dass mit Google oder dem Internet etwas nicht stimmen kann, weil sie doch ganz klar wüssten, dass er Townsend heisse und „niemals“ ein „h“ in seinem Namen haben könne. Eine Freundin von mir machte dann den ultimativen Test: ich sprach sie in der Schweiz darauf an und sie versprach, bei ihrer Rückkehr nach Österreich auf der Schallplatte im Regal nachzuschauen, da sie überzeugt war, dass es Townsend heisse. Raten Sie mal: jetzt steht tatsächlich „Townshend“ auf dem Cover…

Auch Schauspieler scheinen neue Namen zu haben. Persönlich bin ich ziemlich sicher, Dan Akroyd zu erinnern – heisst jetzt Dan Aykroyd. Seit „Wild at Heart“ bin ich Fan von Nicholas Cage – heisst jetzt Nicolas Cage. Zwei weitere bekannte Beispiele sind in „Star Wars“ zu finden, wo Darth Vader „früher“ sagte „Luke, I am your father“ und „jetzt“ sagt „No, I am your father“ und C3PO „jetzt“ einen silbernen Unterschenkel und Fuss hat, den viele nicht zu erinnern glauben (er war golden, wie der Rest von C3PO). In Forrest Gump sagte Tom Hanks „Life is like a box of chocolate“ und wenn man dieselbe DVD heute abspielt, sagt er „jetzt“ „Life was like a box of chocolate“.

Die Reaktionen zum Mandela-Effekt zeigen sich einmal mehr in Spaltung und Polarisierung. Während die meisten Menschen von Massenhysterie und falschem Erinnern sprechen, gibt es viele, die vehement auf ihre Erinnerung pochen. Beides bringt uns nicht weiter. Trauma ist Spaltung und wir können Trauma nur überwinden, wenn wir uns nicht einseitig polarisierend ausrichten.

Sie sind eingeladen, sich Ihre eigene Meinung zum Mandela-Effekt zu machen. Ich finde ihn spannend und ehre persönlich eine beides beinhaltende Perspektive. Vielleicht haben sogar beide Parteien recht.

Falls plötzlich ein gigantischer Mandela-Effekt passieren sollte – z.B., wenn der „Euro“ (die Währung) morgen plötzlich „Nano“ hiesse und alle Banknoten, Bankomaten, etc. mit „Nano“ angeschrieben wären – könnte das zu einer Massenhysterie führen. In einer solchen Situation ist es Schlüssel, dass Menschen da sind, die Selbst- und gegenseitigen Kontakt pflegen und sich nicht verrückt machen und anstecken lassen vom Geschehen im Aussen. Selbstregulation ist gefragt und ich rufe Sie an dieser Stelle auf, diese zu pflegen. Egal, ob Mandela- oder andere Effekte geschehen oder nicht.

Zum Schluss noch eine Perspektive in eigener Sache: Würden sich Realitäten tatsächlich ändern, wäre das für die Traumaheilung, die individuelle und die kollektive, eine echte Revolution. Trauma könnte so nämlich nie geschehen sein – und damit auch keine Folgen im Jetzt haben.

Ich wünsche Ihnen allen herzlich gute Verankerung im Jetzt, im sicheren sozialen Kontakt und in liebevoller Orientierung.

27. Juli 2016
von Andre
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31.8.2016 Abendveranstaltung: Flüchtlinge integrieren – was wir aus der Traumaheilung lernen können

Die Integration von Flüchtlingen ist ein herausforderndes Thema unserer Zeit. Andre Jacomet beleuchtet sie unter Aspekten der Traumaheilung und bietet eine einfach verständliche neue Perspektive an, die für alle interessant und inspirierend ist, die mit diesem Thema in Berührung kommen.

Seit rund eineinhalb Jahrzehnten beschäftige ich mich mit Traumaheilung. In der Integration von Flüchtlingen, aber auch im Umgang mit dem Thema selbst, zeigen sich dabei überraschende Ähnlichkeiten zur Arbeit mit Trauma, die ich gerne einer breiteren Öffentlichkeit als Inspiration zur Verfügung stellen möchte.

An diesem Abend werden sowohl einige Kernprinzipien aus der Arbeit mit Polarity und Somatic Experiencing in den Zusammenhang mit der Flüchtlingsthematik gestellt, als auch ein Blick darauf geworfen, wie Hunde Fremdheit integrieren. Dazu habe ich im April dieses Jahres eine Studie in Berlin mit geleitet. Des weiteren berühren wir eine Perspektive, die die Menschheit als sogenanntes Komplexes System betrachtet, das sich u.a. durch Nichtlinearität und Emergenz auszeichnet und unseren Blick noch einmal erweitert.

Sie nehmen konkrete Ideen und Anstösse mit, wie sie selbst auf das Thema Flüchtlingsintegration schauen können und wie Sie die vorgestellten Prinzipien gegebenenfalls direkt in Ihre Arbeit einbringen können.

Andre Jacomet leitet international Seminare, hat eine Praxis in Zürich und bietet darüber hinaus intensive Trauma-Einzelarbeit an besonderen Plätzen in der Welt an. Sein Hintergrund liegt in Somatic Experiencing nach Peter Levine, für den er seit 10 Jahren die Schweizer Post-Advanced-Seminare begleitet sowie in der Polarity Therapy.

Diese Veranstaltung ist kostenlos. Eine Kollekte für einen Unkostenbeitrag (Raummiete) steht bereit.

www.andrejacomet.ch
www.artistoftransformation.com

Datum: Mittwoch, 31.8.2016 von 19 – 22 Uhr

Ort:
Karl der Grosse

Kirchgasse 14

8001 Zürich

im Raum „Saal“

Um Anmeldung wird gebeten – bitte kurze Nachricht an fluechtlinge2016@andrejacomet.ch:

– Anzahl Personen
– Namen
– E-Mail-Adressen

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8. April 2016
von Andre
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Grundlagenvideos zu Trauma

An dieser Stelle finden Sie Videos mit Grundlagen zu Trauma.

Überleben – Diese Animation beschreibt die drei Zonen Sicherheit, Gefahr und Lebensbedrohung und die zugehörigen Überlebensprogramme.

 

3 Zonen – Dieses Video illustriert die drei Zonen Sicherheit, Gefahr und Lebensbedrohung und zeigt uns, wo das Da-Sein zu finden ist.

 

31. Januar 2016
von Andre
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Resilienz – einfach erklärt

Resilienz bedeutet Widerstandskraft, Flexibilität. Resilienz beschreibt, wieviel Elastizität vorhanden ist gegenüber jeder Form von Druck.

Im Alltag treffen wir ständig auf Resilienz: wenn wir das Geschirr abwaschen, benötigt ein edles Rotweinglas eindeutig mehr Aufmerksamkeit als ein kräftiger Bierhumpen. Die Resilienz gegenüber Bruch ist beim Bierglas grösser. Dieses kann man auch mal kräftig auf dem Tisch absetzen, ohne dass es in Einzelteile zerfällt.

Beim Spaziergang entdecken wir einen wundervoll gewachsenen, riesigen Baum, der fest verwurzelt in der Erde steht. Seine Resilienz gegenüber Winden ist grösser als die des Baumes daneben, der vom letzten Sturm geknickt daneben liegt. Und offenbar hat Ersterer auch eine hinreichende Resilienz gegenüber Frost, Dürre und feuchten Perioden, sonst hätte er die Jahrzehnte nicht überlebt, in denen er zu diesem tollen Baum gewachsen ist.

Foto: Andre Jacomet

Foto: Andre Jacomet

Bei Menschen und im Zusammenhang mit Trauma wird in letzter Zeit viel von Resilienz gesprochen und der Begriff zu einem Fachbegriff erhoben, was mir unnötig und hinderlich erscheint. Resilienz in Bezug auf Trauma bedeutet schlicht, ob ein Ereignis oder eine Serie von Ereignissen hinreichend verarbeitet werden kann. Liegt das Ereignis ausserhalb der Möglichkeiten (Peter Levine spricht hier von „zu viel, zu schnell, zu plötzlich“), bricht etwas im Nervensystem, gerade so, wie ein Ast von einem Baum abbricht oder der Stiel des Weinglases beim Abwasch nachgibt.

Resilienz ist vollkommen individuell. Wie bei Gläsern gibt es Menschen vom Typ ‚zartes Rotweinglas‘ und andere vom Typ ‚herzhafter Bierhumpen‘. Auch haben Menschen, mehr noch als Trinkgläser, eine individuelle Vorgeschichte, vielleicht schon das Eine oder Andere erlebt, was zu einem Riss oder Kratzer geführt hat, wo dann eben die Resilienz geschwächt ist.

Wie Achilles haben wir alle eine besonders verletzliche Stelle, ob sie nun an der Ferse sitzt oder anderswo. Das verbindet uns im Thema Trauma, das uns gemeinsam ist – und doch vollkommen individuell.